Klausi
Nach 18 Jahren auf der Straße endlich angekommen
Ein Streunerkater, unkastriert, alt, krank, vom harten Leben auf der Straße schwer gezeichnet, wurde im Tierheim abgegeben. Dort wurde er zwar versorgt und gepflegt, an eine Vermittlung dachte aber niemand, der ihn in diesem Zustand sah.
Zufällig wurde ich bei einem Besuch im Tierheim auf ihn aufmerksam und beschloss sofort, ihn zu adoptieren. Die Leiterin konnte es gar nicht glauben und wollte ihn mir zuerst auch nicht geben. Ich konnte sie überzeugen, ihn noch kastrieren zu lassen, trotz seines hohen Alters und dem damit verbundenen Narkoserisiko. Danach ging es für den alten Herrn ab in sein neues Leben!
Es stellte sich rasch heraus, dass er Hunde gar nicht leiden kann und Menschen liebt!! Wo auch immer Hände wirken, als hätten sie nichts zu tun, fordert er lautstark seine Streicheleinheiten ein. Seine anfängliche Unsicherheit bei raschen Bewegungen ließ bald nach, er eroberte sich Bett, Sofa, Küche und vor allem die Herzen seiner Menschen in Windeseile. Kisterl und solche „Banalitäten“ waren gar kein Thema, nur auf die Pflege seiner chronisch entzündeten Augen würde er gerne verzichten. Mit Leckerlis lässt er aber auch das über sich ergehen.
Niemand hätte sich jemals vorstellen können, dass aus diesem „Haudegen“ so ein zufriedener, glücklicher Wohnungsgenosse werden könnte!
Auch bereits ältere Tiere sind in der Lage sich auf eine neue Lebenssituation einzulassen und die Annehmlichkeiten einer liebevollen, fürsorglichen Umgebung zu genießen. Also nur keine Angst vor älteren Tieren, jedes Alter bietet besondere Erlebnisse und Möglichkeiten!
Dr. Ulrike Schicho